Izvini, Entschludigung, meine sehr geehrten Leser und Leserinnen,
es tut mir soo leid, dass ich jetzt erst wieder von mir hören lasse. In den letzten Wochen gab es und gibt es noch immer einige Internetprobleme. Doch jetzt bin ich bei einem anderen Freiwilligen, der W-LAN hat und nutze die Gelegenheit natürlich sofort, um mich zu melden um euch erst ein Mal zu beruhigen: Ich bin gut in Brčko angekommen. ;-)
Aber davon später mehr. In diesem Eintrag möchte ich
noch nicht von meinem neuen zu Hause, sondern noch von meinen letzten Tagen in
Sarajevo berichten.
Also was haben wir noch so gemacht?Wir waren an der Quelle der Bosna (eigentlich schon an einem der ersten Tagem aber bisher hat es noch nicht gepasst davon zu erzählen). Ein wunderschöner, idyllischer Park mit viel Grün, Brücken, entspannten Menschen und kleinen Quellbächen, die vor sich hin plätschern.Hin führt eine Allee, die für Fußgänger kein Ende zu nehmen scheint, weshalb sich viele für die bequeme Kutsche entscheiden. Ich war tapfer, doch eins steht fest: Ich möchte nicht den Job des Mannes haben, der den ganzen Tag auf und ab läuft, um die Pferdeäpfel aufzusammeln.
An Bajram (den Feiertagen nach der Fastenzeit der Muslime) haben wir eine Stadtführung einer ehemaligen Freiwilligen bekommen. Sie hat uns zu einem Park geführt, in dem noch alte Bäume wachsen. Die sind in Sarajevo eine wahre Rarität, da man die Meisten zur Zeit der Belagerung gefällt hat um sie als Heizmaterial zu nutzen. Es hieß also: Umarme man einen dieser Bäume, so bringe es einem Glück. Gleiches gelte, wenn man der Statue von Ivo Andrić (DEM Dichter der Bosnier) über die Nase streichle. Wir haben natürlich alles breitwillig mitgemacht und uns keine Gedanken darüber gemacht, ob es komisch aussehen könnte, wenn eine zehnköpfige Gruppe von jungen Menschen Bäume umarmend und Statuen streichelnd durch die Stadt läuft. "Schließlich machen das ja alle so." Am Ende der Führung wurden wir dann darüber aufgeklärt, dass es unter Freiwilligen Tradition ist, sich jedes Jahr eine weitere schwachsinnige Aktivität für die Stadtführung auszudenken, die keinerlei Sinn ergibt. Natürlich waren auf genau diese Art und Weise die beiden Glücksbringeraktionen entstanden.
Dank Lina, die den halben Stadtführer auswendig konnte, bin
ich auch auf eigene Faust viel unterwegs gewesen, um mich kulturell zu bilden. So haben wir zb ein
zeitgenössisches Kunstmuseum besucht, in dem unter anderem auch ein Kunstwerk
von Beuys ausgestellt war. Das war wirklich toll. Doch auch nach Kunstunterricht mit Abiturniveau sind unsere Zeitgenossen manchmal etwas
verwirrend. So wussten wir am Ende nicht einmal mehr, ob die Bänke zum Sitzen
oder zum Anschauen gedacht sind und ob es erlaubt ist in das Gästebuch zu
schrieben, oder es auch Teil der Ausstellung ist.
Einen Tag später waren wir im historischen Museum. In der
ersten Etage war eine Ausstellung über Holz, was ich aber aufgrund der
Sprachbarriere nicht wusste. Also habe ich die ersten Minuten damit verbracht,
krampfhaft eine Beziehung zwischen der großen Erdkugel oder auch zwischen dem Schuh aus Holz und der Belagerung
Sarajevos herzustellen … Traurig ist, dass mir sogar einige Ideen
kamen. So entstehen Gerüchte…
Posieren auf dem "Kinderspielplatz" |
Viele vermissen die Zeit vor dem Krieg die Zeit unter Tito dem Staatsführer Exjugoslwiens.
Daher gibt es auch das beühmt Kaffe Tito. Hier hängen überall Bilder von dem
Jugoslawischen Staatsmann, es wird Ex- Jugomusik gespielt und die Kinder spielen
auf den Panzern von damals...
Die letzte Woche haben wir dann etwas ruhiger angehen lassen. Oft saßen wir einfach nur alle zusammen im Kaffe, einer Bar oder meinem Lieblingsplatz, der Aussichtsplattform, von der aus man die ganze Stadt erblicken kann. (Nein, ich wiederhole mich nicht, es ist eine andere uns bessere als die vom letzten Mal ;-)). Zu den Gebetszeiten der Muslime konnten wir dann den Gesängen aus diversen Moscheen lauschen. Allein von diesem Platz aus konnten wir 25 Moscheen zählen. Und sicher konnten wir aufgrund des Smogs und der Berge noch lange nicht alle sehen. So genossen wir dort ab und zu zu einem Wein den wunderschönen Sonnenuntergang. Dann wurde es plötzlich windig und kalt, sodass wir die 26° C einfach nicht mehr aushielten. Denn nach stetigen 40 °C gleichen solche Temperaturen dem Winter.Es ist wirklich faszinierend, wie schnell man sich an ein neues Klima gewöhnt.
Hier noch ein Beweis dafür dass es wirklich heiß war: Ich versichere euch, die beiden ersten Fotos wurden zur gleichen Zeit geschossen. Leider wechselte das Thermometer gerade als ich fotografieren wollte von 40 auf 39°C. Die im großen Fluss stehende Ente soll Beweis dafür sein, dass Bosnien dieses Jahr wirklich an Wasserknappheit leidet. (Wir hatten schon des öfteren Wasserausfall für einen Tag) Aushalten konnten wir das nur durch Eis und
Wasserbrunnen an jeder Ecke, bei denen ich bald Stammkunde war. Viele Kaffees
sprühen ihr aus bestimmten Drüsen an ihren Regenschirmen kaltes Wasser in
Nebelform auf die Leute. Eine tolle Idee, doch der Efefkt hält nicht lange an
und daher ist ees wohl auch ziemliche Verschwendung. Alltägliche Fragen waren
auch zb: Wie sitz ich am besten in der Straßenbahn ohne dass ich an meinem
Rücken ein riesiger Schwißfleck samelt? Wie teile ich mir mein Wasser bis zum
nächsten Brunnen am Besten ein?
Eines Abends waren wir zu einem Konzert eingeladen. Dort wurde Exjugo- Rock gespielt. Die Stimmung war großartig fröhlich und wir hatten eine Menge an Spaß. Kostenlose Lifemusik gibt es hier eine Menge. In irgendeinem Pub oder Kaffe findet man jeden Abend etwas. Das macht auch ein Stück
weit das Flair dieser Stadt aus, das schwer zu beschreiben ist (vielleicht lebendig, aber nicht im Sinne von viel Trubel und Hektik, sondern von wirklichem Leben), durch das ich mich aber unheimlich wohl gefühlt habe. Am Freitag hat dann unser Sprachkurs geendet. Mubera, unsere Lehrerin, hat uns noch schnell in Blättern über Deklinationen ertränkt und einen Test geschrieben, der durch Einfachheit und Gruppenarbeit ziemlich gut ausfiel. Dann war es plötzlich vorbei. Auf der einen Seite schön, weil er sich doch zum Ende hin etwas in die Länge zog, aber auf der anderen Seite bedeutete dies auch das Ende unserer gemeinsamen Zeit in Sarajevo. Schade, denn gerade hatte ich mich erst so richtig an alle Menschen gewöhnt.
Doch ob ich will oder nicht, die Zeit in dieser
wunderschönen Stadt ist nun zu Ende. Natürlich vermisse ich sie schon ein
Bisschen, vorallem auch die Leute, die ich dort kennengelernt habe. Doch jetzt
habe ich die Möglichkeit wieder neue tolle Leute kennenzulernen und an die darf
ich mich dan sogar für ein Jahr gewöhnen. Also los geht es nach
Brcko, meine nächste Herausfoderung wartet!
Und
hier noch eine Antwort auf deine Frage, Mama. Ja, hier
gibt es viel Obst. Lubenice (Wassermelonen) gibt es hier an jeder Ecke
in
übergroßen Dimensionen. Ansosnten gibt es viele Trauben, Pfirsche,
Nektarienen
und Pflaumen. Nur schmeckt alles tausend Mal echter und besser als bei
euch in Deutschland. Auch hier noch ein Beweis dafür: Ich beim Pflaumen
klauen :)
m
Was ich noch los werden möchte. Abgesehen von der Post- Seite gibt es oben noch eine Leiste mit mehreren Seiten. Da gibt es dann z.B. einen Text über das was ich generell hier mache und auch etwas über die Finanzierung meines Projektes. Lest euch (vorallem Letztere ;D) sie bitte Mal durch :)
Am Ende noch einige Bilder. Da ich nicht mehr viel Zeit habe, bis ich gehe und kein Internet mehr habe, mache ich mir nicht mehr die Mühe, sie irgendwie in einen flüssigen Text zu schreiben, das muss so reichen ;-)
Was ich noch los werden möchte. Abgesehen von der Post- Seite gibt es oben noch eine Leiste mit mehreren Seiten. Da gibt es dann z.B. einen Text über das was ich generell hier mache und auch etwas über die Finanzierung meines Projektes. Lest euch (vorallem Letztere ;D) sie bitte Mal durch :)
Und bevor ich es vergesse. Ab jetzt gibt es eine Erneureung
in meinem Blog: Das eingebosnischte Wort des Tages. Denn immer wieder treffe
ich on der bosischen Sprache auuf Wörter, diegenauso wie im englsichen oder
deutschen ausgesprichen werden, nur auf ihre iegene bosnische art und weise
geschreben werden.
Für heute habe ich mir rajsverslus ausgesucht (s= sch) und
wie man sich denken kann heißt das: Reißverschluss.
Einschusslöcher sind an vielen Häusern zu sehen |
links: die griechische, rechts: die deutsche Botschaft etwas prollig. |
wunderschöne Kunstuni |
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