17 August 2012

Dobar Dan


Ja sam Johanna, volonterka iz Njemačke i učim bosanski jezik u Sarajevu.
(Guten Tag, ich bin Johanna, eine Freiwillige aus Deutschland und lerne in Sarajevo die bosnische Sprache).
Und ich muss sagen, das klappt ganz gut! Dass ich eine Fremdsprache (Bosnisch) auf einer Fremdsprache (Englisch) lerne fällt mir währenddessen nicht auf. Es ist genauso wie auf Deutsch, nur ganz selten fehlt mir mal ein Wort.




Jetzt kann ich bereits....

...alle möglichen Grußformeln, inklusive Smalltalk (Wie geht es dir usw.), kann Einkaufen gehen, alles Mögliche von Zucchini bis Maulbeere bestellen, bis 999.999 zählen, Verben konjugieren, mich über die Uhrzeit unterhalten, Wochentage, Tageszeiten, Farben Kleidungsstücke usw...

...es steht jeden falls in meinem Vokabelheft, welches auf Seite 61 angekommen ist. Der Rest steht auf den 30 Blättern. Nein, wirklich, in der Stadt verstehe ich schon ab und zu ein paar Sachen und kann vieles bestellen. Ich bemühe mich mir vieles zu merken, aber alles auf ein Mal ist zu viel. Der Sprachkurs soll uns eher eine Grundlage schaffen und diesen Zweck erfüllt er. Auf jeden Fall bekomme ich langsam ein Gefühl für die Sprache. Die ist auch gar nicht so schwierig. Es ist nur bewundernswert, wie viele Konsonanten man aneinander reihen kann, sodass es dennoch ein Wort ergibt, wie zB. das Wort četrvtak (Donnerstag). Manche Wörter kommen sogar ganz ohne Vokal aus, wie Prst (Finger / Zeh).

Ganz spannend sind auch all die verschiendenen Buchstaben:
- č (wie "tsch")
- ć (wie č, also wie tsch, nur anders)
- dž (wie dsch)
- đ (ausgesprochen wie dž , also wie dsch nur anders)
- š (wie sch) und
- ž (wie š, also wie sch, nur weicher)

Noch amüsanter sind die eingedeutschten Wörter wie
- veš mašina (Waschmaschine),
- ofinger (Aufhänger, also Kleiderbügel) oder
- rajsferšlus  (Reißverschluss)

Falls uns dennoch langweilig wird kommen dann Phillips Fragen nach Wörtern wie Russenmütze.
Also sollte es gar nicht so langweilig werden. Dennoch sind wir jeden Tag unglaublich müde. Unsere viel zu nette Lehrerin fragt uns dann jeden Tag:
"Je ste li vi umorni danas?" (Seid ihr heute müde?)
"Jesmo" (Ja, sind wir.)
"Pauza?" (Pause?)
"Da." (Ja.)

Daher gibt es viele viele Pausen, in denen wir uns dann immer noch mal schnell ins Bett legen.
Ab um 1 ist der Unterricht vorbei. Dann heißt es immer: "So Leute, heute lernen wir erstmal Vokabeln bevor wir in die Stadt gehen". Anschließend werden die Vokabelhefte herausgeholt, aufgeschlagen, zugeschlagen und es wird gesagt "Eigentlich reicht es, wenn wir uns morgen früh alles durchlesen" Morgens stehen wir dann so auf, dass wir es gerade schaffen uns anzuziehen und zum Sprachkurs zu gehen. Dann fängt alles wieder von vorne an.

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